
Zum Geburtstag von Friedrich Hölderlin: ZWISCHENRÄUME
Am 20. März jährt sich der Geburtstag von Friedrich Hölderlin zum 251 Mal. Der deutsche Dichter und der bedeutendste Lyriker seiner Zeit. Einer seiner Verehrer ist der Autor und Journalist Heribert Riesenhuber, der Vorsitzende des Murnauer Kunstvereins. Er schrieb das Drehbuch zu dem Film „Zwischenräume – ein Mann, der Liebesromane liest“, war Produzent, wählte die lyrischen Texte aus und steuerte die Musik zu diesem engagierten Amateurfilm-Projekt bei. Regie führte Martin Schmötzer, die Hauptrolle übernahm der Schauspieler Christian Jungwirth.
„Der Film soll eine Hommage an Hölderlin sein. Er schuf grandiose Lyrik, obwohl er die Hälfte seines Lebens in einem kleinen Zimmer verbrachte,“ meint Riesenhuber. Die Abgeschiedenheit soll sich auch in der Hauptfigur des Films, genannt „Anders“ widerspiegeln. „Anders“ ist gedankenverloren, ein Eigenbrötler, der Kontakte vermeidet, seine Post zerreißt. Nur seine Tochter, gespielt von Jil Demske, ist für den Mann noch das Bindeglied nach Außen, zur Gesellschaft. Sie meldet ihren Vater schließlich bei einem Literaturfest an.
Hier ein Gedicht Hölderlins, das Heribert Riesenhuber zu diesem Film besonders inspirierte hat;
HÄLFTE DES LEBENS
Mit gelben Birnen hänget
Und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne,
Und trunken von Küssen
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilignüchterne Wasser.
Weh mir, wo nehm‘ ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, wo
Den Sonnenschein,
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen.